Lehre

Exkursionen

Exkursion nach Kamerun

Ziel des Projekts

Der Anstoß für das Projekt war das Seminar „Französisch im subsaharischen Afrika“ (SS 06) an der Technischen Universität Berlin, Fachbereich Romanistische Linguistik. Es wurde festgestellt, dass es an Textkorpora fehlt, um die Varietäten des Französischen im subsaharischen Afrika sowie die Sprachkontakte zwischen afrikanischen Sprachen und dem Französischen zu untersuchen. Schriftliche Texte orientieren sich am hexagonalen Französisch und deshalb besteht die Notwendigkeit, selbst Sprachaufnahmen durchzuführen. Die Wahl fiel auf Kamerun, da zwischen der Universität Yaoundé I (Prof. Dr. Edmond Biloa) und der Technischen Universität Berlin (Prof. Dr. Kerstin Störl) bereits seit längerer Zeit Kooperationsbeziehungen bestehen. Seit kurzem wurden auch Beziehungen zur Universität Dschang (Prof. Dr. Jean-Benoit Tsofack) angeknüpft.

Das Projekt ist eine Kombination zwischen den Forschungsarbeiten von Frau Prof. Dr. Kerstin Störl zum Thema Kamerun (Französischvarietäten, Sprachkontakte mit afrikanischen Sprachen, Sprachtod und bedrohte Sprachen, Kulturwissenschaft, Gender-Studien) und studentischer Arbeiten, die sich in das Projekt einbetten. Es richtet sich an die Studentinnen und Studenten der Seminare „S: Französisch außerhalb Frankreichs“ (TU Berlin, WS 06 / 07), „HS: Französisch im subsaharischen Afrika“ (TU Berlin, SS 06), „HS: Französisch in Kamerun“ (TU Berlin, SS 07) sowie „HS: Romanische Sprachen in Afrika – Afrikanismen in der Romania“ (Univ. Rostock WS 07 / 08). Auf Grund der Kooperation der drei Berliner Universitäten, der Universität Rostock und der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald können Studierende aller dieser Universitäten teilnehmen.

Zu Beginn des Projekts wurden an die Studierenden Themen vergeben, für die sie in Kamerun Feldforschungen betreiben werden. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden in eine Seminar-, Magister-, Diplom- oder Staatsexamensarbeit oder eine Promotion münden, die die Studierenden jeweils für ihren Studienabschluss benötigen. Außerdem sollen diese Arbeiten (oder Teile daraus) in Form eines Aufsatzes in einem gemeinsamen Sammelband aller Exkursionsteilnehmer veröffentlicht werden. Unabhängig vom eigenen Thema werden die Exkursionsteilnehmer bei der Aufzeichnung von Tonaufnahmen und bei der Erfassung von Korpora zusammenarbeiten.

Gleichzeitig soll die Reise dazu dienen, sich über die Universitätslandschaft in Kamerun, speziell über die Universität Yaoundé I sowie die Universitäten Dschang und Buea, zu informieren, einige der etwa 240 verschiedenen Sprachen und Kulturen kennen zu lernen, die sprachpraktischen Fähigkeiten in einer Varietät des Französischen, die sich wesentlich vom hexagonalen Französisch unterscheidet, zu vertiefen und methodische Kenntnisse über die Feldarbeit zu erlangen.

Um die Exkursion vorzubereiten, wurde eine Arbeitsgruppe „Kamerun“ gebildet, die zunächst Interessierte versammelt, die Informationen über Kamerun und die Exkursion erhalten und die sich an der detaillierten Ausarbeitung des Projekts beteiligen sollen. Die endgültigen Teilnehmer wurden danach ausgewählt, welche Ergebnisse sie im bisherigen Studium erreicht haben, ob sie in der Lage und motiviert sind, wissenschaftlich zu arbeiten und ob sie einen angemessenen Beitrag für das Gesamtprojekt leisten können. Sie mußten vorher ihr eigenes Projekt einreichen.

Fast zwei Jahre lang arbeitete das Organisationsteam intensiv, um die Exkursion vorzubereiten. Höhepunkt war der Workshop am 13.1.2008, zu dem sich alle potenitellen Exkursionsteilnehmer(innen) in der Technischen Universität Berlin trafen und wichtige wissenschaftliche wie praktische Informationen zur Reisevorbereitung erhielten.